Viele Verbraucher sind – auch aufgrund unklarer Berichterstattung in den Medien – verunsichert, wie Textilien und Altkleider entsorgt werden müssen. Im Landkreis Emsland werden kreisweit Altkleider durch karitative Vereine und Verbände, durch gewerbliche Anbieter sowie durch den AWB in Containern oder durch Haussammlungen gesammelt und zur Verwertung gegeben – ein bewährtes System, welches so fortgeführt werden soll. In diese Sammlungen sollen weiterhin jedoch nur gut erhaltene und weiter tragbare Kleidungsstückegegeben werden, aber auch Tischwäsche, Bettwäsche, Federbetten, Gardinen, Trockentücher sowie gut erhaltene Schuhe aus privaten Haushaltungen. Alternativ empfiehlt der AWB, noch tragbare Kleidung in Second-Hand-Läden, Sozialen Kaufhäusern oder karitativen Einrichtungen abzugeben.
Abgetragene, verschlissene oder verschmutzte Textilien sollen weiterhin über die Restabfalltonne entsorgt werden. Hierauf wird ausdrücklich hingewiesen, da diesbezüglich aktuell falsche oder irreführende Meldungen in Umlauf sind. Die oben genannte neue Regelung besagt lediglich, dass intakte Kleidung nicht mehr als Restmüll entsorgt werden darf, sondern getrennt zu erfassen ist und der Verwertung zugeführt werden soll. Ziel ist es, eine hochwertige Alttextilsammlung, Sortierung und Verwertung zu gewährleisten, damit der Konsum von Textilien nachhaltiger gestaltet wird. In der Restmülltonne entsorgte Alttextilien werden jedoch nicht recycelt, sondern thermisch verwertet – also verbrannt.
Zu beachten ist weiterhin, dass ölverschmutzte Lappen oder Textilien mit schadstoffhaltigen Anhaftungen beispielsweise aus Hobbywerkstätten nicht in den Restmüll gegeben werden dürfen, sondern am Schadstoffmobil oder am Schadstoffzwischenlager in Wesuwe abgegeben werden müssen.
Der AWB betont, dass der wünschenswerte nachhaltige Umgang mit Textilien bereits beim Einkauf beginnen sollte:Verbraucherinnen und Verbraucher sollten bereits dann überlegen, ob Kleidungsstücke wirklich benötigt werden und vorrangig auf Qualität und Langlebigkeit achten, statt auf kurzlebige „Fast Fashion“ zu setzen. „Durch bewusstes und nachhaltiges Einkaufen kann die Menge an Alttextilien von vornherein reduziert werden. Dies trägt nicht nur zur Schonung von Ressourcen bei, sondern verringert auch den Bedarf an Entsorgung und Recycling. Qualitativ hochwertige und zeitlose Kleidungsstücke können oft länger genutzt werden und müssen seltener ersetzt werden, was letztendlich auch die Umwelt entlastet“, sagt Heinz Bökers, Geschäftsführer des AWB Landkreis Emsland.
Im Landkreis Emsland gibt es nach Kenntnis des AWB ein flächendeckendes Netz von insgesamt etwa 490 Sammelcontainern an rund 290 Standorten. Davon haben die caritativen Organisationen einen Anteil von rund 320 Containern an etwa 200 Standorten. Die übrigen Container sind von gewerblichen Sammlern aufgestellt. Hier sollen ausschließlich saubere, tragbare und gut erhaltene Kleidungsstücke entsorgt werden.
Zudem sammelt der AWB intakte Altkleider in entsprechenden Containern auf den vier Standorten der Zentraldeponien Venneberg, Flechum, Wesuwe und Dörpen. Auf den genannten Zentraldeponien können darüber hinaus auch nicht mehr tragbare und beschädigte Kleidungsstücke zur Entsorgung als Restabfall abgegeben werden.
Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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