Ukraine Hilfstransport aus Nordhorn erfolgreich übergeben

Nordhorn (pm). Der am Montag in Nordhorn gestartete Hilfstransport für die Stadt Tschuhujiw in der Ukraine ist am Mittwoch erfolgreich übergeben worden. Die sechs ehrenamtlichen Fahrer übergaben an der polnisch-ukrainischen Grenze die Fahrzeuge samt Inhalt an eine Gruppe von Ukrainern aus der Stadt Tschuhujiw.
Fabian Brand
Die Gruppe der sechs Fahrer aus Deutschland sowie die drei Fahrer aus der Ukraine bei der Übergabe. (Fotos: Stadt Nordhorn)

Insgesamt wurden Fahrzeuge (ein Bulli und ein Pritschenfahrzeug) und Hilfsgüter, die entsprechend von der Stadt Tschuhujiw im Osten der Ukraine angefragt wurden, übergeben. Die Fahrzeuge sollen genutzt werden, um schnell zu Einsatzorten in der näheren Umgebung zu gelangen, um Werkzeuge und Geräte an Einsatzorte zu bringen und um Hilfsmaterialien befördern zu können. Unter den Hilfsgütern befanden sich vorrangig Werkzeuge, zum Beispiel Akku Bohrschrauber und Akku Handkreissägen aber auch Kombihammer, Winkelschleifer, Werkzeugkoffer und Leitern. Wichtig waren den Ukrainern auch transportable Powerstations, die als Ladestationen dienen. Diese sind besonders wichtig, um in Zeiten des Krieges, wo es nicht immer in allen Bereich Strom gibt, Stromausfälle zu überbrücken.

Bei einem Solidaritätskonzert im Oktober 2024 wurden über 102.000 Euro an Spendengelder gesammelt, die nunmehr zu einem Großteil ausgegeben wurden. Die ukrainische Bürgermeisterin Galyna Minayeva zeigte sich bereits im vergangenen Jahr begeistert von der Spendenbereitschaft der Nordhornerinnen und Nordhorner und konnte kaum glaube, wie groß die Hilfsbereitschaft für Ihre Stadt war. Tschuhujiw liegt östlich von der Großstadt Charkiw und ist eine traditionsreiche Garnisonsstadt am Ufer des Donez mit rund 32.000 Einwohnerinnen und Einwohner zu Vorkriegszeiten. Zu Beginn des Krieges völkerrechtswidrigen Angriffskrieges im Februar 2022 verlief die Frontlinie genau an der Stadt. Kurz danach wurden die Russen allerdings wieder zurückgedrängt und aktuell befindet sich die Front etwa 50 km nördlich und 80 km östlich der Stadt. Immer wieder gibt es auch in Tschuhujiw Raketeneinschläge und Beschädigungen an der Infrastruktur.

Die ehrenamtlichen Fahrer hatten in weniger als zwei Tagen die rund 1350 km bis zum vereinbarten Übergabeort gemeistert. Mit dem Bulli der städtischen Jugendarbeit ging es für die sechs Ehrenamtlichen wieder zurück, wo sie am Donnerstagmorgen wohlbehalten ankamen. Eine ähnlich weite Strecke (über 1100 km) mussten die ukrainischen Fahrer auf sich nehmen, die nun die Fahrzeuge samt Inhalt in den Osten der Ukraine bringen. Diese hatten zudem die Schwierigkeit, das Land nur für besondere Ereignisse verlassen zu dürfen und benötigten hierfür Sondergenehmigungen. Bei der Übergabe des Hilfstransportes sprach der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Tschhujiw, Ihor Kashchavtsev, der auch als Fahrer entsandt wurde der Stadt Nordhorn seinen Dank aus. In der schwierigen Zeit die Solidarität aus Deutschland ein wichtiger Anker für die ukrainische Bevölkerung. Er überbrachte die Grüße und den Dank der gesamten Stadtgesellschaft und berichtete, dass man bestrebt sei, die Kontakte zu Nordhorn und Coevorden weitere zu verstetigen.

Das Dokument der symbolischen Übergabe:

In den nächsten Wochen hat man vereinbart, sich erneut digital mit dem Rathaus in Tschuhujiw digital auszutauschen. Dann soll weiter überlegt werden, wie sich die Solidaritätspartnerschaft, die gemeinsam mit der Partnerstadt Coevorden in den Niederlanden trilateral abgeschlossen wurde, fortgesetzt wird.

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