Das Publikum begab sich am Montagabend zusammen mit den beiden Autoren auf eine Reise in die Vergangenheit. Es wurde die Geschichte der Emslandlager in Fullen und Versen während der NS-Zeit beleuchtet, die von Hermann Krüssel und Günter Kathmann aufwendig recherchiert und in einem Buch niedergeschrieben wurde.
Alle Stühle im Heimathaus waren pünktlich zu Beginn der Lesung um 19 Uhr besetzt. Auch Bürgermeisterin Petra Lübbers und die Historikerin Margret Koers aus Meppen waren während der Veranstaltung zu Gast und begrüßten die anwesenden Gäste. Die Vorlesung wurde durch zahlreiches Bild- und Videomaterial aus der besagten Zeit ergänzt. So gab es zum Beispiel Filmaufnahmen zu sehen, als kanadische Truppen im Frühjahr 1945 über Schöninghsdorf und Fullen nach Meppen vorrückten. Das folgende Bild aus einem Filmausschnitt zeigt die Truppen auf der heutigen Schöninghsdorfer Straße.
Am 6. April 1945 gab es endlich eine Befreiung aus der barbarischen Machtausübung in den 15 Emslandlagern. Ein italienischer Unterleutnant hielt fest: „Ja, es ist wahr! Die Deutschen waren geflohen, alle Gefangenen waren frei, endlich!„
Wer mehr über die Zeit in den Konzentrationslagern in Fullen und Versen erfahren möchte, dem kann man nur das Buch „Dät wuss du nich wääten!“ von Hermann Krüssel und Günter Kathmann empfehlen.
Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen in den Emslandlagern zwischen 1934 und 1945 begann erst, als 1981 Überlebende unter anderem den Verein »Aktionskomitee für ein Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager« in Papenburg gründeten. Seit 2011 leistet die Gedenkstätte Esterwegen wertvolle Erinnerungsarbeit.
Dieses Buch versucht, sich einer Innen- und einer Außensicht anzunähern: Wie erlebten die Internierten das Lagerleben (Hermann Krüssel)? Welche Erinnerungen haben die Bewohner des Emslandes weitergegeben (Günter Kathmann)? Die Autoren stammen aus Fullen und Versen und machten sich auf die Suche nach den Lagerstandorten und Friedhöfen, die sich in ihren Heimatdörfern befanden und befinden. Ihre Recherchen führen von Fullen und Versen aus über Schleswig-Holstein bis nach Dänemark, in die Niederlande, in die ehemalige Sowjetunion und schließlich nach Italien und Amerika.
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Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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