Stadt Meppen startet kommunale Wärmeplanung

Meppen (pm). Die Stadt Meppen geht einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität: Gemeinsam mit EWE NETZ startet die Stadt die kommunale Wärmeplanung. Ziel des Projekts ist es, eine langfristig nachhaltige und treibhausgasneutrale Wärmeversorgung für Meppen zu entwickeln.
Fabian Brand
Symbolfoto

„Mit der kommunalen Wärmeplanung wollen wir sicherstellen, dass unsere Stadt langfristig eine sichere, effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung erhält. Dies ist ein zentraler Baustein unserer Klimaschutzstrategie“, betont Bürgermeister Helmut Knurbein. Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) hat die Bundesregierung den Rahmen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 gesetzt. Das Niedersächsische Klimagesetz (NKlimaG) sieht sogar Klimaneutralität bereits bis 2040 vor. Als Mittelzentrum ist die Stadt Meppen nach dem NKlimaG bis Ende 2026 zur Umsetzung einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Mit der Erstellung eines Wärmeplans wird ein weiterer wichtiger Schritt in eine klimaneutrale Zukunft gemacht.

Zahlreiche Maßnahmen für den Klimaschutz wurden in der Vergangenheit bereits umgesetzt, u. a. die energetische Sanierung kommunaler Gebäude, der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtischen Dächern sowie die Förderung nachhaltiger Mobilität. Die kommunale Wärmeplanung wird auf den bisherigen Klimaschutzprojekten der Stadt aufbauen. Diese gliedert sich in vier zentrale Phasen im Zuge eines ca. einjährigen Planungsprozesses:

  1. Bestandsanalyse: Erhebung der aktuellen Wärmeversorgung und Gebäudestruktur in Meppen.
  2. Potenzialermittlung: Identifikation möglicher erneuerbarer Energieträger und Effizienzmaßnahmen.
  3. Zielszenarien: Entwicklung verschiedener Zukunftsszenarien für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
  4. Maßnahmenkatalog: Erstellung eines konkreten Umsetzungsplans mit priorisierten Maßnahmen.

EWE NETZ setzt dabei auf den „Digitalen Zwilling“, eine Software, die eine präzise Abbildung der Stadt ermöglicht. Lars Lingner, Projektleiter für kommunale Wärmeplanung bei EWE NETZ, erklärt: „Durch digitale Simulationen können wir den Energiebedarf genau analysieren und fundierte Grundlagen für eine maßgeschneiderte Wärmewendestrategie erarbeiten.“ Die kommunale Wärmeplanung dient nicht nur der strategischen Entwicklung einer klimafreundlichen Energieversorgung, sondern bietet auch eine wichtige Orientierungshilfe für die Bürgerinnen und Bürger. Ziel ist es, ihnen eine Entscheidungsgrundlage für ihre zukünftige Wärmeversorgung zu bieten, ohne eine bestimmte Technologie vorzuschreiben. Gerd Niemann, Kommunalbetreuer bei EWE NETZ, hebt hervor: „Neben der langfristigen Planungssicherheit spielt auch die wirtschaftliche Machbarkeit eine zentrale Rolle. Wir möchten sicherstellen, dass die entwickelten Lösungen nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch finanziell tragfähig sind.“

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