Angenommen wurde folgendes Szenario:
Das Einsatzszenario: Im Übungsbereich ist ein Flächenbrand ausgebrochen, der mit eigenen Kräften der Bundeswehr-Feuerwehr Meppen nicht umgehend gelöscht werden konnte und nach mehreren Stunden drohte, auf benachbarte Flächen und Waldgebiete überzugreifen. Daher wurden weitere Einsatzkräfte um Unterstützung gebeten. Diesmal waren mehr als 300 Beteiligte, davon rund 150 Einsatzkräfte und über 50 Hilfskräfte des THW und des DRK, eingebunden. Zusätzlich stellte die für die Bundeswehr-Feuerwehr Meppen zuständige regionale Koordinierungsstelle Nord-West gemeinsam mit ihrem Pendant aus dem Süden der Bundesrepublik Personal und Ausrüstung, um die Leitung des Einsatzes sowie eine Auswertung der Übung sicherzustellen.
Das Ziel der Übung war die übergreifende Zusammenarbeit im Falle eines sich ausbreitenden Großbrandes zu trainieren und entsprechende Arbeitsabläufe zu optimieren. Daher wurde eine Schadenslage geschaffen, die die Bundeswehr-Feuerwehr nicht alleine schafft, so Ralf Hunfeld, Leiter der Bundeswehr-Feuerwehr in Meppen.
320 Teilnehmer im Einsatz
So wurde unter anderem im Moor eine Riegelstellung auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern aufgebaut, um eine mögliche Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Ein aus 30 Leuten bestehender Führungsstab koordinierte das gesamte Geschehen aus einem zuvor aufgebauten Zelt heraus. Hier liefen alle Informationen zusammen und ein gezielter Einsatz der eingesetzten Kräfte konnte so erfolgen.
Nach der Übung zog der Leiter der Bundeswehr-Feuerwehr Meppen, Brandoberamtsrat Ralf Hunfeld, ein positives Resümee: „Für die Bundeswehr-Feuerwehr wurde nach dem Moorbrand 2018 umfangreiche technische Ausrüstung beschafft, die Löschwasserversorgung kontinuierlich erweitert sowie Einsatzkonzepte weiterentwickelt und angepasst. Diese Maßnahmen wurden in der Übung einem Stresstest unterzogen. Einer ersten Bewertung nach waren die Maßnahmen wirksam und die Übung konnte erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.
Insbesondere ist die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Organisationen hervorzuheben. Die Führungszusammenarbeit in den Stabsfunktionen der technischen Einsatzleitung, die Zuordnung in den Einsatzabschnitten und die Führung an den einzelnen Einsatzstellen war ausgesprochen professionell. Die eingesetzten Mannschaften haben sich kameradschaftlich unterstützt und ergänzt. Die einzelnen Fähigkeiten wurden zielführend gebündelt und eine gemeinschaftliche Leistungsfähigkeit demonstriert, welche mich zuversichtlich auf mögliche kommende Ereignisse blicken lässt.
Im Nachgang wird die Übung noch ausführlich analysiert und bewertet. Hierzu waren zahlreiche Beobachter vor Ort. Die Ergebnisse werden in einer
Manöverkritik zusammengefasst und in die Weiterentwickelung von Taktiken und Konzepten einfließen.“ Auch der Leiter der WTD 91, Direktor Frank Dosquet, zeigte sich zufrieden: „Als Lehre aus dem Moorbrand sind eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt worden. Damit sind wir bei vergleichbaren Lagen weitaus besser aufgestellt. Aber diese Fähigkeit müssen wir immer wieder nachweisen, beüben und letztendlich sogar optimieren.
Nachdem die WTD 91 bereits im Rahmen einer umfänglichen Stabsrahmenübung nachweisen konnte, dass sie inzwischen sehr gut in der
Lage ist, Notfalllagen mit mehreren Tausend Einsatzkräften selbständig zu führen, war die Feuerwehrübung die logische Fortsetzung für die
Brandschutzkräfte. Es hat sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit unserer Bundeswehr-Feuerwehr mit den freiwilligen Feuerwehren, dem THW und dem DRK bereits sehr gut funktioniert. Auf diesen Erfolgen werden wir uns aber nicht ausruhen, sondern die Zusammenarbeit weiter verbessern und in der Folge üben.
Ziel der Übung erreicht
Das Ziel der aktuellen Übung wurde damit im vollen Umfang erreicht.“ Seit dem Moorbrand 2018 wurden über zehn Millionen Euro investiert sowie
organisatorische und strukturelle Änderungen vorgenommen, um sowohl die Brandvorbeugung als auch die Brandbekämpfung zu optimieren. In diesem Zuge wurde die Bundeswehr-Feuerwehr in Meppen u.a. mit zwei neuen Löschraupen ausgestattet, die auch bei dieser Übung zum Einsatz kamen.
Zusätzlich sind verschiedene Arbeitsgruppen zwischen den kommunalen Feuerwehren, der Bundeswehr-Feuerwehr Meppen und der WTD 91 etabliert worden. Seit 2019 finden regelmäßige Besprechungen in diesen Arbeitsgruppen statt, die bereits durch praktische Übungen ergänzt wurden.
„Es ist unerlässlich sich auf einen größeren Flächenbrand vorzubereiten,“ betonte Jens Menke, Sprecher der Kreisfeuerwehr Emsland. „Es wäre unverantwortlich, sich erst im Ereignisfall zu überlegen, wie die erforderlichen Schritte aussehen könnten“, so Menke weiter und zog ein positives Fazit, was die Zusammenarbeit sämtlicher Institutionen und vor allem auch die Zusammenarbeit im Stab zwischen ziviler und Bundeswehr-Feuerwehr
anging. Solche gemeinsamen Trainingsmaßnahmen wie die heutige Übung sollen auch in Zukunft regelmäßig stattfinden, um die Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit der Rettungskräfte in der Region weiter zu stärken.
Das DRK versorgte die Einsatzkräfte während der Übung mit Speis und Trank.
Fotos: Matthias Brüning
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Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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