Doch zunächst sei erst einmal erklärt, wie ein Poetry Slam eigentlich funktioniert: Die Regeln für Auftretende sind simpel. Alle Vorträge müssen aus der eigenen Feder stammen und dürfen dabei ein Zeitlimit von sechs Minuten nicht überschreiten. Außerdem sind Kostümierung und Requisiten verboten. Oder in anderen Worten: minimalistischer könnte ein Auftritt nicht sein. Jede:r hat sich, das Mikrofon und gegebenenfalls ein Textblatt, um von sich zu überzeugen.
Wie immer treten Profis und Newcomer auf die Bühne und kredenzen dem Publikum die volle Breitseite aller existenten Textgattungen. In der langjährigen Geschichte des RadioactiveSlams gingen schon viele Poet:innen an den Start. So auch Laander Karuso aus Osnabrück. Mit seinen teils derben Heimatgedichten, wie er sie selbst nennt, konnte er schon des öfteren beim Lingener Publikum glänzen.
Kevin Mosolf aus Meppen hatte erst im Januar seine Premiere beim Slam im Alten Schlachthof – und teilte sich damals direkt den Sieg. Mit lustigen Kurzgeschichten aus dem Leben überzeugte er bereits mit dem ersten Satz.
Aus Bielefeld reist Niko Sioulis an. Der Ausrichter der deutschsprachigen Meisterschaft des kommenden Jahres gibt sich bei all dem Organisationsstress die Ehre, in Lingen seine tiefgründigen Texte zu präsentieren.
Thea Esders (Meppen) und André Burghardt (Geeste) zählen zu den Newcomern auf der Bühne. Während Burghardt eine vielversprechende Slamzukunft vor sich haben dürfte, tritt Esders das erste Mal auf eine Slambühne.
Ein besonderer Gast
Der besondere Gast ist dem Lingener Publikum hinlänglich bekannt. Theresa Sperling (Nordhorn) geht unter die Haut. Mit ihrer Eloquenz und ihrem Einfühlungsvermögen schafft sie es, denen eine Stimme zu leihen, die oftmals keine haben.
Doch was macht sie zu einem besonderen Gast? Nun: Sperling trat in diesem Jahr für den RadioactiveSlam bei der niedersächsisch/bremischen Landesmeisterschaft an – und gewann diese sowohl im Team- als auch im Einzelwettbewerb (was vor ihr noch keine Zweite geschafft hat). Damit qualifizierte sie sich für die deutschsprachigen Meisterschaften, die Ende Oktober in Bochum stattfanden – nur um diese dann auch noch im Einzel zu gewinnen. Oder um es abzukürzen: Mit Theresa Sperling kommt die beste Slampoetin des Jahres 2023 zum kommenden RadioactiveSlam. Wer das verpasst, ist selbst Schuld!
Es wird wie immer ein spannendes Wortgefecht. Und wer am Ende als Sieger:in hervorgehen und den „Goldenen Brennstab“ mit nach Hause nehmen wird, das entscheiden Sie!
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