Klimaschutz jetzt: Stadt Papenburg startet Wärmeplanung

Dieser gibt Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen künftig Auskunft darüber, ob und mit welcher zentralen Wärmeversorgung sie vor Ort rechnen können. Der Wärmeplan bildet somit einen zentralen Grundstein für die Zielstellung der Bundesregierung, bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung sicherzustellen. Das Niedersächsische Klimagesetz sieht sogar eine Klimaneutrale Wärmeversorgung bereits bis 2040 vor.

Bürgermeisterin Vanessa Gattung sagte dazu: „Der Wärmeplan soll als Wegweiser für die Bürgerinnen und Bürger dienen. Er zeigt Möglichkeiten auf, wie jeder Haushalt durch nachhaltige Technologien und Maßnahmen zur Energiewende beitragen kann – sei es durch die Nutzung von Wärmepumpen, den Anschluss an ein Wärmenetz oder die Optimierung der eigenen Heizungsanlage.“

Vier Projektphasen bis zum Umsetzungsstart

Die kommunale Wärmeplanung dauert etwa ein Jahr und umfasst vier Phasen: Bestandsanalyse, Potentialanalyse, Aufstellung des Zielszenarios und die Erarbeitung einer Wärmewendestrategie. In der Bestandsanalyse erhebt das Team von EWE NETZ und der Stadt Papenburg den Ist-Zustand der Wärmeversorgung im Stadtgebiet. Anschließend ermitteln sie Potenziale zur klimaneutralen Energiegewinnung. Auf Basis dieser Analysen erstellen die Kooperationspartner verschiedene Zielszenarien für eine zukünftig klimaneutrale Wärmeversorgung. Abschließend bilden die gesammelten Informationen die Grundlage für eine Strategie zur Wärmewende.

Beteiligung der Öffentlichkeit

Der kommunale Wärmeplan gibt keine festen Vorgaben zur Heiztechnik, sondern liefert eine strategische Grundlage für eine klimafreundliche zukünftige Wärmeversorgung. Auch wenn aufgrund der Gegebenheiten vor Ort – Papenburg als Fehnstadt mit weitläufiger Siedlungsstruktur – ist davon auszugehen, dass individuelle Lösungen im Vordergrund stehen werden, wobei dennoch alle Möglichkeiten umfassend geprüft werden. Dabei wird analysiert, ob und in welchen Bereichen Wärmenetze wirtschaftlich und technisch sinnvoll umsetzbar wären.

Während des einjährigen Planungsprozesses entstehen konkrete Entwicklungspfade und Projektansätze. Die Stadt Papenburg und EWE NETZ beteiligen und informieren dabei Interessengruppen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft fortlaufend – analog und digital.

Fahrplan für eine klimafreundliche Zukunft

Gemeinsam mit EWE NETZ entsteht der Fahrplan für eine klimafreundliche Zukunft in Papenburg. „Für die Stadt Papenburg erarbeiten wir technologieoffen einen Wärmeplan, der eine ganzheitliche Strategie an die Hand gibt. Dabei verbinden wir Klimaneutralität und Versorgungssicherheit miteinander“, sagt Marcus Krücken, Projektleiter Kommunale Wärmeplanung bei EWE NETZ.

„Digitaler Zwilling“ der Stadt

Als Energienetzbetreiber verfügt EWE NETZ bereits über umfangreiche Struktur- und Verbrauchsdaten. Zudem nutzt der Netzbetreiber eine spezielle Software, den sogenannten „digitalen Zwilling“. Das Programm stellt Papenburg gebäudescharf digital dar und macht Energieverbrauch, Energieträger und erneuerbare Potenziale unter Berücksichtigung datenschutzrelevanter Anforderungen transparent sichtbar.

„Auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen mit der kommunalen Energieversorgung haben wir ein ganzheitliches Lösungspaket entwickelt“, sagt Gerd Niemann, Kommunalbetreuer bei EWE NETZ. „Alle gesetzlichen Anforderungen und die Bedürfnisse von Papenburg werden dabei berücksichtigt.“ 

Gesetzlicher Rahmen

Seit der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Herbst 2023 hat die Kommunale Wärmeplanung, die im Wärmeplanungsgesetz sowie im niedersächsischen Klimagesetz verankert ist, eine ganz neue Aufmerksamkeit bekommen. Sie dient dem Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2045 die Wärmeversorgung in Deutschland klimaneutral zu gestalten. Die Stadt Papenburg muss bis Ende des Jahres 2026 eine Kommunale Wärmeplanung erstellt haben.

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