Kampf gegen Geldautomaten-Sprenger: Niedersachsen lehnt Ausrüstung aller Polizeifahrzeuge mit Stop-Sticks ab

Hannover. Das Land Niedersachsen lehnt die Forderung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ab, im Kampf gegen Geldautomaten-Sprenger alle Polizeifahrzeuge mit modernen Nagelgürteln auszustatten, um die Fluchtfahrzeuge auszubremsen.
Matthias Brüning
(Symbolfoto)

“Stop-Sticks sind ein wichtiges Instrument, allerdings auch kein Allheilmittel”, erklärte Innenministerin Daniela Behrens gegenüber der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ). Sie stünden den Dienststellen im Land flächendeckend zur Verfügung, sagte die SPD-Politikerin und fügte hinzu: “Stop-Sticks sind, wenn sie sich nicht ohnehin schon im Fahrzeug befinden, also sehr schnell verfügbar.”

Die GdP Niedersachsen hatte öffentlich beklagt, dass Stop-Sticks bislang nicht zur Standardausrüstung aller Polizeifahrzeuge gehörten, und darauf verwiesen, dass – wie bereits bei einem anderen Fall im Januar im Emsland – Automatensprenger auch jüngst in Melle nur durch dieses Einsatzmittel auf ihrer Flucht gestoppt werden konnten.

Laut Ministerin Behrens setzt die Polizei in Niedersachsen bereits seit dem Jahr 2002 Stop-Sticks ein, die vor flüchtende Fahrzeuge geworfen werden können. Die Einsatztechniken würden “immer neu ausgeschärft”.

Gleichzeitig müsse es aber darum gehen, die Wurzel des Problems zu bekämpfen. “Die Geldautomatensprengungen dürfen sich für die Täter schlicht nicht mehr lohnen. Dafür müssen die Sicherheitsstandards zügig, konsequent und flächendeckend durch die Banken erhöht werden”, erneuerte die Ministerin gegenüber der NOZ ihre Aufforderung an die Geldinstitute, vorbeugend tätig zu werden.