Jahresprogramm zum 75. Jubiläum des Emslandplans vorgestellt

Meppen (pm). 1950 wurde der „Emslandplan“ aufgelegt. Wie dieses Vorhaben die Region verändert hat, wird im Jubiläumsjahr ab dem 5. Mai durch vielfältige Veranstaltungen, Ausstellungen und weitere Formate neu aufgerollt. Die Emsländische Landschaft lädt ein, sich einzubringen.
Phil Gerdes
v.l.n.r.: Dr. Benjamin van der Linde (Projektleiter Fachstelle Regionalgeschichte), Uwe Fietzek (Landrat Grafschaft Bentheim und Vizepräsident Emsländische Landschaft e.V.), Marc-André Burgdorf (Landrat Landkreis Emsland, Präsident Emsländische Landschaft e.V.), Veronika Olbrich (Geschäftsführerin Emsländische Landschaft). (Foto: Emsländische Landschaft e.V.)

Der „Emslandplan“ hat das Emslanderschließungsgebiet zu dem gemacht, was es heute ist – eine Boom-Region mit Macher-Mentalität. 75 Jahre nach Beginn des Emslandplans und 35 Jahre nach dessen Ende hat die Emsländische Landschaft e. V. für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim ein Jubiläumsjahr initiiert, in dem es nicht nur darum gehen soll, zurückzublicken und die Errungenschaften zu feiern.

Das Jubiläumsjahr wird den „Emslandplan“ stärker ins Bewusstsein rücken. Die damaligen Maßnahmen sollen aus heutiger Sicht angeschaut, neu bewertet und neue Erkenntnisse erarbeitet werden. Dies wird gemeinsam mit vielen Akteuren im Emsland, der Grafschaft Bentheim und darüber hinaus in Angriff genommen. In diesem Sinne ist das Jubiläumsjahr ein großes gemeinsames Forschungsprojekt (Citizen-Science-Ansatz) unter Beteiligung von Vielen unter dem Dach der Emsländischen Landschaft e. V. Ab Mai 2025 starten die Veranstaltungen.

Die Region zeichnete sich 1950 durch weitreichende Moorgebiete aus, war wirtschaftlich nicht stark entwickelt und die Landwirtschaft nicht sehr ertragreich. Einstimmig beschloss der Bundestag deshalb am 5. Mai 1950 zur „Erschließung der Ödländereien des Emslandes“ viel Geld bereitzustellen: 2,1 Milliarden DM – gespeist aus Bundes- und Landesmitteln sollten das Vorhaben voranbringen. Niederländische Gebietswünsche, die schlechte Ernährungslage, Verbesserung der Infrastruktur und nicht zuletzt zu schaffende Arbeitsplätze begründeten die Entscheidung für das Projekt.

Am 7. März 1951 wurde dazu die Emsland GmbH gegründet und offiziell 1989 wieder aufgelöst, als die Arbeit getan war. Der letzte Geschäftsführer der Emsland GmbH Gerhard Hugenberg, zog 1991 bei Abwicklung Bilanz: „Das Emsland ist kein Armenhaus mehr“.

Der aus Mitteln des Landes Niedersachsen geförderten Emsländischen Landschaft e. V. ist es gelungen, rund 100 Veranstaltungen zusammenzustellen, die von Museen, Kultureinrichtungen, Heimatvereinen, Verbänden und vielen anderen Gruppen und Einzelpersonen durchgeführt und erlebbar gemacht werden. Erst durch die Förderung der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim, der Emsländischen und der Grafschafter Sparkassenstiftung, der Stiftung Niedersachsen und der VGH kann dieses Vorhaben in dieser Form und Umfang umgesetzt werden.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres werden viele Geschichten zu Gehör gebracht. Auch kritischen Stimmen soll dabei ein Forum gegeben werden. Denn die Maßnahmen des Emslandplans sind nicht immer nur auf Zustimmung gestoßen. Der Umgang mit der Natur und die Abtorfung der Moore lösten Kritik bei Natur- und Umweltschützern aus. Die Umgestaltung der Dörfer und der mitunter rabiate Umgang mit historischer Bausubstanz führten schon damals zu Nachfragen.

Die Ausstellungen im Zusammenwirken mit Buch, Vorträgen und weiteren Formaten schaffen ein innovatives Forschungsvorhaben. Dieses wird neue Erkenntnisse zutage bringen, die in den vergangenen Jubiläen in dieser Form bislang noch keine Stimme erhalten haben. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juni 2026 bei einer Abschlussveranstaltung öffentlich präsentiert werden.

Weitere Informationen unter www.emslandplan75.de.

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