In einer großen Runde aus Politik, Verwaltung und Institutionen weihte das Theaterpädagogische Zentrum (TPZ) der Emsländischen Landschaft e.V. für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim in der vergangenen Woche sein neues Büro in Nordhorn ein. Jeden Mittwoch werden nun Mitarbeiter des TPZ in der Zeit von 10 Uhr bis 17 Uhr vor Ort ansprechbar sein.
Für das TPZ geht mit der Eröffnung des Büros in Nordhorn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, die kulturelle Arbeit des TPZ in der Grafschaft von einem eigenen Büro aus vor Ort zu betreuen. Die Projekte in Emlichheim, Nordhorn und Schüttorf wurden in den vergangenen Jahren von Lingen aus koordiniert. Landkreis, Stadt Nordhorn, „Alte Weberei“ und das TPZ zogen nun an einem „Strang“ für die neue Präsenz. „Ich freue mich über das gelungene „Zusammenspiel“ mit der Stadt Nordhorn“, zeigte sich Landrat Uwe Fietzekhöchst zufrieden mit dem Ergebnis der Bemühungen.
Fietzek ist Vize-Präsident der Kulturförderinstitution „Emsländische Landschaft für das Emsland und die Grafschaft Bentheim“, der Trägerin des TPZ, und hat sich dort für das Gelingen dieses Vorhabens eingesetzt. „Für mich persönlich ist die Eröffnung des TPZ-Büros ein ganz besonderer Meilenstein in der Entwicklung der Kulturarbeit in der Grafschaft – war dies doch eines meiner Ziele, mit denen ich mich seinerzeit um das Amt des Landrates beworben habe“, so Fietzek.
„Die Möglichkeit, an Angeboten im Bereich von Theater, Spiel, Tanz und Zirkus teilhaben zu können, ist von enormer Bedeutung für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ihre kreativen Fähigkeiten, ihre sozialen Kompetenzen und ihr Selbstvertrauen werden gestärkt“, betonte Fietzek bei der Vorstellung der „neuen“ Räumlichkeiten in der „Alten Weberei“.
Für den Nordhorner Bürgermeister Thomas Berling war die Etablierung des TPZ in der Alten Weberei fast unausweichlich. „Wir haben die Gebäude saniert, modernisiert, die Technik überarbeitet und die „Ems-Vechte-Welle“ für die Bevölkerung sichtbarer, näher ans Rathaus geholt. Somit galt es den freigewordenen Raum in der Weberei zu füllen“, skizzierte Berling den Entscheidungsweg.
Kulturelle Bildung stärkt nach Überzeugung des Bürgermeisters junge Menschen und sei somit ein ebenso wichtiger Aspekt wie Sportvereine bei dem Vorhaben „Stärken zu stärken“. „Da ist (kultureller (Anm.d.Red.)) Bedarf in der Stadt und mit den Partnern in der Weberei trägt das Angebot des TPZ dazu bei, das Angebot zu bereichern und zu verstetigen, so dass die ganze Grafschaft davon profitiert“, unterstrich Kerstin Spanke, Leiterin des Kulturreferats der Stadt Nordhorn.
„Die Einrichtung einer festen Anlaufstelle des TPZ in der Grafschaft ist folgerichtig, da die Emsländische Landschaft und das TPZ für beide Landkreise zuständig sind. Die Präsenz in Nordhorn finde ich großartig – es kann noch mehr werden, aber es ist ein wunderbarer Grundstock“, freute sich und dankte Veronika Olbrich, Geschäftsführerin der Emsländischen Landschaft. Gänzlich aus eigenen Mitteln muss die „Landschaft“ das Vorhaben nicht stemmen, da der Landkreis Grafschaft Bentheim und die Stadt Nordhorn finanziell unterstützen.
Geschäftsführerin Nele Overhageböck als „Hausherrin“ der „Alten Weberei“ freute sich über die neuen „Mitbewohner“, da man zwar viele Veranstaltungen im Hause habe, aber die kulturelle Bildung bislang zu kurz gekommen sei.
Ausdrücklich beim Landkreis, aber auch bei der Stadt Nordhorn bedankte sich Nils Hanraets, der Leiter des TPZ, für die Realisierung dieses „Meilensteins“. “Erreichbarkeit ist wichtig und diese Greif- und Sichtbarkeit vor Ort ist ein besonderer Schritt“, hob der TPZ-Leiter die Bedeutung hervor. Hanraets betonte die Zuständigkeit der Emsländischen Landschaft und des TPZ für beide Landkreise. Mit dem neuen Büro möchte das TPZ das bisherige Angebot in der Grafschaft bündeln. Hanraets sieht in der Präsenz des TPZ vor Ort keine Konkurrenz für andere Einrichtungen, sondern eine Chance für die Schaffung von Synergien. Deshalb ist für Oktober auch ein Netzwerk-Treffen stattfinden.
Grundidee des TPZ ist es, das Büro nicht lediglich mit einer Bürokraft zu besetzen, sondern Praktiker vor Ort Präsenz zeigen zu lassen. Jeweils mittwochs werden dann auch die Theaterpädagogin Patricia Ens und die Tanzpädagogin Beatrice Panero neben den Angeboten auch für Fragen zur Verfügung stehen. „Es ist ein Kursangebot angedacht und das funktioniert besser mit Mitarbeiter vor Ort – wir sind gekommen, um zu bleiben“, unterstrich Hanraets.
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