Neben der intensiven Bildungs- und Vermittlungsarbeit vor allem mit jungen Menschen aller Schulformen sind die Besuche von Familienangehörigen ehemaliger Inhaftierter sehr bewegend. Die Erinnerungen und Fotos, die sie mit dem Team der Gedenkstätte teilen, führen vor Augen wie wichtig die Gedenkstätte als ein Ort der Begegnung für die nachfolgenden Generationen ist. Zugleich ermöglichen die Schenkungen an die Gedenkstätte eine umfassende Vermittlung des Schicksals der Verfolgten. Zahlreiche Vor- und Nachlässe sowie umfangreiche Literatursammlungen werden zurzeit verzeichnet und katalogisiert, um sie der Forschung und Bildungsarbeit zugänglich zu machen.
Ein Höhepunkt des Jahres 2024 war sicherlich die offizielle Eröffnung der neuen Ausstellung „Ordnung und Vernichtung“ über die Polizei im Nationalsozialismus im August durch die niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber. Gemeinsam mit Landespolizeipräsident Axel Brockmann und dem Vorsitzenden der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, Landrat Marc-André Burgdorf, konnte sie neben zahlreichen Gästen mit dem Ehrengast Albrecht Weinberg einen Überlebenden der Shoa begrüßen. Die Vortragenden hoben den hohen Stellenwert der Kooperation der Polizei mit der Gedenkstätte Esterwegen sowie die Bedeutung der historischen Bildungsarbeit innerhalb der Polizei hervor. Die Ausstellung ist dauerhaft und kostenfrei in der Gedenkstätte zu sehen. Es werden spezielle Vermittlungsformate für Polizeigruppen, Schulklassen und andere Gruppen angeboten.
In diesem Jahr, in dem sich das Kriegsende 1945 zum 80. Mal jährt, werden in der Gedenkstätte die Ausstellungen „Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas 1933 – 1945“, „‘Ich wusste, was ich tat‘ – Früher Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ sowie „‘… auf deutschem Boden für die ganze Welt‘ – Niedersachsen im Nationalsozialismus“ in der Gedenkstätte zu sehen sein. „Auch in 2025 wird die Gedenkstätte ihre wichtige Arbeit fortsetzen. Ich danke dem gesamten Team für die hervorragende Arbeit“, betont Burgdorf.
Ein wichtiger Punkt für die nächste Zeit wird die geplante Überarbeitung und Neukonzeption der Dauerausstellung sein, die aus den Jahren 2010/2011 stammt. Ziel ist es, künftig die Schicksale der Inhaftierten der Emslandlager und die historischen Ereignisse auch durch moderne Präsentationsformen und multimediale, interaktive Elemente zu vermitteln. So soll ein Zugang geschaffen werden, der sowohl jüngere als auch ältere Generationen anspricht. Mit einer modernisierten Ausstellung ist es der Gedenkstätte möglich, ihre Bildungs- und Erinnerungsarbeit weiter zu intensivieren und die Bedeutung der historischen Orte der Emslandlager für die Zukunft zu unterstreichen.
Im Stiftungsrat der Gedenkstätte stand zudem die Wahl eines neuen Vorsitzenden an. Als Nachfolger des im Juni 2024 verstorbenen Prof. Dr. Bernd Faulenbach ernannte der Rat den bisherigen Stellvertreter Prof. Dr. Alfons Kenkmann zum neuen Ratsvorsitzenden. Er betonte: „Mit der Initiative zur Neugestaltung der Dauerausstellung unterstreicht die Gedenkstätte, dass sie das Interesse an historisch-politischer Bildungsarbeit vor Ort vor allem unter künftigen jungen Besucherinnen und Besuchern weiterhin wecken und wachhalten möchte.“
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Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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