Der bis dahin kaum bekannte und aus dem ostfriesischen Völlen stammende Johann Niemann hatte über 350 Fotos hinterlassen, die in einzigartiger Weise seine Dienstzeit in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen, in den „T4“-Tötungszentren Grafeneck, Brandenburg und Bernburg sowie in den Vernichtungslagern Belzec und Sobibor abbilden.
Anhand dieser überlieferten Fotos und zahlreicher zusätzlicher Dokumente lassen sich neue Erkenntnisse sowohl zur Realisierung der NS-Verbrechen als auch zur Bedeutung von Tätern unterschiedlichster Hierarchieebenen formulieren. Diese stellt der Historiker und Autor Dr. Martin Cüppers am Dienstag, 16. Mai, um 18.30 Uhr in einer Veranstaltung in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, in Esterwegen dar.
Cüppers ist wissenschaftlicher Leiter der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart und hat die Edition der Niemann-Fotosammlung mit herausgegeben. Zu seinen weiteren Publikationen zählt beispielsweise die Studie „Walther Rauff — in deutschen Diensten. Vom Naziverbrecher zum BND-Spion” (2013).
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Das Buch ist im Buchhandel und in der Gedenkstäte Esterwegen erhältlich: Fotos aus Sobibor – Die Niemann-Sammlung zu Holocaust und Nationalsozialismus, hg. von der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart und dem Bildungswerk Stanisław Hantz e. V., Berlin 2020, 29 Euro
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