Erneuter Krötenschutz durch die Geschwister-Scholl-Schule in Geeste

Geeste (pm). Seit mittlerweile 26 Jahren setzen sich Schüler und Lehrkräfte der Geschwister-Scholl-Schule aktiv für den Amphibienschutz ein. Auch in diesem Jahr wurde am Donnerstag nach Aschermittwoch der Krötenzaun an der Osterbrocker Straße aufgebaut.
Phil Gerdes
Seit 26 Jahren setzt sich die Geschwister-Scholl-Schule Dalum für den Amphibienschutz ein. (Foto: Geschwister-Scholl-Schule Dalum)

„Diese praktische Arbeit ist uns wichtig, denn sie vermittelt Respekt für die Natur. Unsere Schüler erfahren so unmittelbar, wie wertvoll jedes Lebewesen ist. Ein solches Naturerlebnis lässt sich durch kein Handy ersetzen. Theoretischer Biologieunterricht allein reicht nicht aus – erst durch eigenes Handeln wird Umweltbewusstsein gestärkt“, erzählt Barbara Kruse, die die Aktion als Nachfolgerin von Heinke Glameyer-Fleischmann leitet.

Seit einem Vierteljahrhundert betreut die Geschwister-Scholl-Schule den Krötenschutz an der Osterbrocker Straße, unweit der B70. „Jedes Jahr mit Ende der Frostperiode bauen unsere Schüler gemeinsam mit Lehrkräften und Helfern aus dem Umfeld den Zaun auf, um die wandernden Amphibien zu schützen“, weiß Schulleiter Hermann-Josef Schulten zu berichten. Das erfordert eine gute Organisation: Früh am Morgen machen sich die freiwilligen Helfer in Fahrgemeinschaften auf den Weg, um die Kröten einzusammeln – den sogenannten „Krötentaxis“.

Laut Hanna Clara Wiegmann, Geschäftsführerin des NABU Emsland, gibt es im gesamten Emsland wohl keine Schule mit einer so umfangreichen Krötenschutzaktion. Die Zahlen sprechen für sich: Jährlich werden zwischen 400 und 3000 Kröten vor dem Straßenverkehr gerettet.

Das Wetter spielt jedes Jahr eine entscheidende Rolle. Während in den letzten Jahren die Kröten immer früher zu wandern begannen, ließ der langanhaltende Bodenfrost 2025 den Zaunaufbau erst Anfang März zu. Doch dann stiegen die Temperaturen und mit Einbruch der Dunkelheit machten sich die Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Besonders beeindruckend: Krötenweibchen tragen ihre Männchen Huckepack und haben bis zu 800 Eier im Bauch. Wird ein solches Paar überfahren, gehen viele Nachkommen verloren – ein Grund mehr für den langjährigen Einsatz!

Dieses Jahr gab es zusätzlich eine besondere Herausforderung: Durch die Renovierung der Osterbrocker Straße musste der gesamte Zaunverlauf überarbeitet werden. Der Boden war von Wurzeln durchzogen und musste neu vorbereitet werden. Zudem mussten rechtliche Fragen geklärt werden. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem NABU und der unteren Naturschutzbehörde des Emslandes, die auch tatkräftig beim Aufbau unterstütze, konnte all das jedoch schnell geklärt und gelöst werden.

„Unser Krötenzaun ist mit seinen 500 Metern Länge einer der größten im Emsland“, ist Barbara Kruse stolz. Der Aufbau erfordert einiges an Arbeit: Rund 50 Eimer müssen eingegraben, 500 Stahlpflöcke in den Boden gesteckt und der Zaun mit Aushubmaterial gesichert werden. Die Sammlung der Kröten läuft dann über mehrere Wochen – auch in den Ferien!

Dieses Jahr bringt zudem eine weitere Veränderung mit sich: Frau Kruse, die die Aktion in den letzten Jahren koordiniert hat, gibt die Leitung pensionsbedingt in Kürze ab. Nun wird eine neue Person gesucht, die das Projekt weiterführt. Jede helfende Hand ist willkommen – wer Interesse hat, kann sich unverbindlich im Sekretariat der Schule melden.

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