Die Trafostation und das Wachgebäude des früheren Emslandlagers XII in Dalum wurden 2022/23 denkmalschutzgerecht saniert und sind seit Sommer letzten Jahres als ‚Erinnerungsort‘ zugänglich. Diesen historisch bedeutsamen Ort besuchte nun der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs. Helmut Höke, Bürgermeister der Gemeinde Geeste, begrüßte den Minister. „Wir freuen uns, dass Sie den Weg in das Emsland und zu uns in die Gemeinde Geeste gefunden haben“, zeigte sich Höke erfreut und ging nach einer kurzen Vorstellung der Teilnehmenden auf die Vorgeschichte der Sanierungsmaßnahme ein. Er verdeutlichte, dass die Idee des ‚Erinnerungsortes‘ durch Impulse aus der regionalen Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und der kommunalen Verwaltung entstanden sei, ablesbar auch in der Zusammensetzung der Fördermittelgeber aus Stiftungen, Eigenmitteln der Gemeinde Geeste und aus kommunalem Engagement. An dieser Stelle bedankte sich Höke ausdrücklich für die Förderungen des Landes in Höhe von 200.000 €.
Mohrs erklärte, dass ihm die Sichtbarkeit der Erinnerung an die Orte nationalsozialistischer Verfolgung ein wichtiges Anliegen sei. Er zeigte sich beeindruckt von der informativen Ausstellung und von der niedrigschwelligen sowie kostenfreien Zugänglichkeit des Gebäudes über das elektronische Türöffnungssystem.
Erster Kreisrat Martin Gerenkamp beschrieb das Konzept der Erinnerungspunkte und -orte im Emsland. Mit der Gedenkstätte Esterwegen unterstütze der Landkreis Emsland einen zentralen Ort für das Erinnern an die NS-Diktatur und ihrem Engagement für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.
Der Erinnerungsort Lager XII Dalum biete als dezentrale Einrichtung detaillierte Informationen zu den ehemaligen Lagern in der Region und den Kriegsgräberstätten im Emsland und der Grafschaft Bentheim.
Landtagsabgeordnete Lara Evers ergänzte, dass viele Menschen in der Gemeinde Geeste und in umliegenden Orten einen weiteren Bezug zu diesem Ort haben. Denn in den Nachkriegsjahren diente das Areal als Flüchtlingsunterkunft „Dalum-Erika“. „Wenn Zeitzeugen über ihre Kindheitserinnerungen im Lager Erika sprechen, wird deutlich, dass der Ort auch vor diesem Hintergrund vor dem Vergessen und Verfall bewahrt werden musste.“
Nach dem Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde Geeste führte Dr. Martin Koers, Archivar der Gemeinde Geeste und Co-Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, die Teilnehmenden durch die Ausstellung.
Sichtlich beeindruckt sagte Minister Mohrs: „Durch diese detaillierte und gut ausgearbeitete Ausstellung wird die Vergangenheit des Ortes greifbar und ist plötzlich sehr nah.“ Er signalisierte die Bereitschaft des Landes Niedersachsens, bei neuen Projekten im Bereich der Denkmalpflege, der Archäologie oder der Digitalisierung zu unterstützen.
Im Anschluss besuchte der Minister das Emsländische Moormuseum in Geeste-Groß Hesepe, das als größtes Moormuseum Europas gilt. Hier besichtigte er den größten Pflug der Welt für Kultivierungsarbeiten im Moor, den Dampfpflug Mammut der Firma Ottomeyer, und machte gemeinsam mit dem Leiter des Museums Dr. Haverkamp einen Rundgang durch das Archiv und die Ausstellungshalle.
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