„Das ist ganz wichtig für die Moral“, erklärte der Sportliche Leiter Markus Schütte. Denn endlich belohnten sich die Speller für ihren Aufwand. Dabei wäre sogar mehr als der eine Punkt möglich gewesen. Die Speller zeigten nach der 2:9-Niederlage in ihrem vorherigen Spiel bei Hannover 96 II vor gut vier Wochen die erhoffte Reaktion in ihrem Sechs-Punkte-Spiel in Hamburg. Sie waren mutig und kampfstark, attackierten den Gastgeber früh und verfügten bis zur Pause über die besseren Möglichkeiten. Mehrfach war Niklas Oswald beteiligt.
In der vierten Minute setzte sich der Ex-Lohner bei einem Konter durch, doch ein Eimsbütteler rettete nach dem Abpraller auf der Torlinie. Die Gäste forderten Elfmeter wegen eines vermeintlichen Handspiels. Mittelstürmer Jip Kemna protestierte so vehement, dass er die Gelbe Karte sah.
SCSV-Fans sorgen für Stimmung
Die SCSV-Anhänger machten sich auf den Rängen lautstark bemerkbar. Die Speller standen defensiv kompakt, kamen nach schnellem Umschaltspiel zu weiteren Möglichkeiten. Zunächst verzog Oswald, dann rettete zweimal ETV-Torwart Viktor Weber: zunächst mit dem Fuß, dann lenkte er das Leder an die Latte.
Auch Ruschmeier trifft nur Aluminium
Den Emsländern fehlte das nötige Quäntchen Glück. So landete der abgefälschte Ball nach einem Freistoß von Marcel Ruschmeier wieder auf dem Aluminium. Das wäre es gewesen, wenn der Ex-Osnabrücker in seinem ersten Spiel nach viermonatiger Pause getroffen hätte. Der Innenverteidiger musste nach muskulären Verletzungen im Auftaktspiel gegen Eimsbüttel, das der SCSV nach einem 0:2-Rückstand nach 3:2 gewann, lange pausieren, feierte beim ETV sein Comeback.
Nach einer halben Stunde zappelte nach einem Kemna-Schuss die Kugel im Netz der Gastgeber, doch Schiedsrichter Timon Schulz aus Hannover verweigerte wohl wegen eines Foulspiels die Anerkennung. Danach verfügte Kapitän Philipp Elfert über zwei Schusschancen – aber zur Führung reichte es nicht. Das einzige Manko im Speller Spiel.
Zum Seitenwechsel lagen die Gäste 0:1 zurück: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld klärte Torwart Mattis Niemann stark, doch danach traf Dominik Akyol. Ein unnötiger Rückstand für den SCSV, der sich in der Nachspielzeit bei Niemann bedanken konnte, dass es nicht 0:2 hieß.
Nach der Pause machte Eimsbüttel etwas mehr Dampf, aber der SCSV steckte nicht auf. Nach einem Pfostenschuss von Oswald gelang Adrian Lenz, der im Mittelfeld spielte, der Ausgleich (55.). Der erste Saisontreffer des 22-Jährigen, der zumeist in der Abwehr auflief. Doch nicht einmal 120 Sekunden später musste Spelle wieder zittern. Denn nach einem Foul von Anton Popov bekam Eimsbüttel einen Strafstoß. Aber Maurice Boakye verpasste seinen siebten Saisontreffer: Niemann ahnte die Ecke, wehrte den Ball ab. Schulterklopfen für den Torwart, riesige Erleichterung beim SCSV.
Beide Mannschaften suchten die Entscheidung. Das nächste Tor erzielte der ETV: Nach einem hohen Freistoß traf Abdul-Malik Yago. Vermeidbar für den Gast, der wieder einem Rückstand hinterherrennen musste. Zu allem Überfluss sah der bärenstarke Niemann nach einem Foul an Akyol die Rote Karte. Bernd Lichtenstein kam zu seinem ersten Punktspieleinsatz in dieser Serie, musste sich noch zweimal mächtig strecken.
Den Ausgleich für den SCSV schoss der eingewechselte Tom Winnemöller in der sechsminütigen Nachspielzeit und löste damit großen Jubel aus.
Sonntag Heimspiel gegen Norderstedt
Der SC Spelle-Venhaus bestreitet in diesem Jahr noch drei Punktspiele. Am nächsten Sonntag (3.12., 15 Uhr) erwartet er im heimischen Getränke Hoffmann Stadion FC Eintracht Norderstedt. Danach stehen noch zwei Partien in Hamburg auf dem Programm: beim FC St. Pauli II (9.12., 14 Uhr) und beim Hamburger SV II (16.12., 14 Uhr). Danach beginnt die Winterpause.
Eimsbütteler TV – SC Spelle-Venhaus 2:2 (1:0)
SC Spelle-Venhaus: Niemann – Jesgarzewski (77. Wranik), Ruschmeier, Ahillen, Elpermann – Landwehr – Lenz (85. Lichtenstein), Anton Popov (59. Artem Popov), Elfert, Oswald (73. Winnemöller) – Kemna.
Tore: 1:0 Dominik Akyol (42.), 1:1 Adrian Lenz (54.), 2:1 Abdul-Malik Yago (71.), 2:2 Tom Winnemöller (90.+2).
Rot: Niemann nach Notbremse (83,) gegen Akyol etwa 30 Meter vor dem Tor.
Schiedsrichter: Timon Schulz (Hannover / TSV Germania Arpke)
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