„Das Emsland als Wasserstoffregion macht vor, in welche Richtung sich Deutschland entwickeln muss – auch im Bereich Mobilität. Mit der Anschaffung eines CO₂-neutralen wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs für die Sperrmüllabfuhr zeigt der Abfallwirtschaftsbetrieb Emsland, wie Klimaschutz ganz konkret funktioniert. Der Einsatz des Wasserstoff-LKWs ist neben weiteren Initiativen des Landkreises Emsland ein maßgeblicher Schritt, um Klimaneutralität im Emsland zu erreichen“, sagte Burgdorf.
Auch beim Abfallwirtschaftsbetrieb Emsland freut man sich über den Neuzugang: „Mit dem ersten wasserstoffbetriebenen Abfallsammelfahrzeug gehen wir konsequent den nächsten Schritt hin zu einer klimaneutralen Abfallentsorgung“, betonte Dr. Michael Kiehl, zuständiger Kreisbaurat beim Landkreis Emsland. Er ergänzte: „Weniger Dieselverbrauch bedeutet weniger Stickoxidausstoß und damit bessere Luft“. Durch den Einsatz des neuen Wasserstoff-Lkw kann der Abfallwirtschaftsbetrieb rund 10.000 Liter Diesel pro Jahr einsparen, das entspricht etwa 30 Tonnen CO₂ pro Jahr.
Einsatz in Lingen und Emsbüren
Der Wasserstoff-Lkw wird künftig in Lingen und Emsbüren bei der Sperrmüllabfuhr eingesetzt. Heiner Pott, Vorsitzender der für die Sperrmüllsammlung im Gebiet der Stadt Lingen und der Gemeinde Emsbüren zuständigen Reholand GmbH: „Der Schritt zum Wasserstoffantrieb ist ein weiterer Baustein, um die Abfallwirtschaft leiser und emissionsfreier zu machen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wir und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen uns, dazu einen Beitrag leisten zu können.“
Die H2-Region Emsland unterstützte bei der Planung und Fördermittelakquise: „Mit der Inbetriebnahme des Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeugs im Rahmen des Projekts „COSPEL“ im Emsland erreichen wir einen wichtigen Meilenstein. Die Nutzung von Wasserstoff in der Mobilität nimmt Fahrt auf“, so Dr. Tim Husmann, Netzwerkmanager der H2-Region Emsland.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen emissionsfreien Lkw der Firma FAUN, der bei einem zulässigen Gesamtgewicht von rund 27 Tonnen etwa acht Tonnen Abfall laden kann. Die Energie wird über Brennstoffzellen erzeugt, die mit grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Vollgetankt hat das Wasserstoff-Müllauto eine Reichweite von rund 250 Kilometern und muss je nach Sammeltour nur alle zwei bis drei Tage aufgetankt werden. Dies geschieht zunächst an der Wasserstofftankstelle der CEC Haren GmbH im Gewerbegebiet an der Autobahnanschlussstelle Haren-Wesuwe. Ab Fertigstellung, voraussichtlich Ende 2024, soll die H2-Tankstelle der RWE in Lingen an der Schüttorfer Straße genutzt werden.
Das Projekt „COSPEL – CO2-neutrale Sperrmüllsammlung im Emsland“ wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt etwa 706.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
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