Die Tagesordnung mit 18 Anträgen entsprach der realen Vorgehensweise in der Politik. Die jungen Politiker*innen entwarfen die Anträge in der Gruppe und erhielten Hilfe von lokalen Politiker*innen, die ihr Wissen aus der Praxis teilten.
Als Grundlage des Projekts dienten die Nachhaltigkeitsziele der UN. In die Anträge flossen nicht nur die Meinungen der Schüler*innen ein, sondern auch ihre individuellen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Einflüsse. Somit fanden die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima, Infrastruktur sowie die Tier- und Pflanzenwelt ihren Platz in den Anträgen. Doch die Jugendlichen machten sich ebenfalls differenzierte Gedanken um Sicherheitsthemen, Präventionsarbeit gegen Mobbing und die Verfügbarkeit von Menstruationsartikel an Schulen. In Wortgefechten kamen die Politikinteressierten wie in der echten Politik zu einigen Themen mehr und in anderen Bereichen weniger auf einen Nenner.
Bürgermeisterin Gattung übernahm den Vorsitz des Ausschusses. In dieser Rolle moderierte sie die Diskussionen und stellte die Anträge zur Abstimmung. Sie ordnete außerdem die Themen und Aussagen der Jugendlichen ein und erklärte Zusammenhänge zwischen den Anträgen und deren Umsetzung. So müssen zum Beispiel Finanzierung und Verantwortungen im Vorfeld geklärt werden. „Viele der Anträge spiegeln ein wichtiges Ziel wieder. Durch politische Beteiligung können ökologische und gesellschaftliche Probleme angegangen werden. Wir als Politiker*innen haben somit eine Verantwortung, die wir durch politische Instrumente unter anderem Anträge wahrnehmen dürfen“, so Bürgermeisterin Gattung zur Bedeutung von Anträgen in der politischen Arbeit.
Die Anträge könnten auf Grundlage der Nachhaltigkeitsziele auf drei Ebenen wirken, auf einer auf einer individuellen, einer schulischen und auf der kommunalen Ebene. Die einstimmig beschlossenen Anträge, die sich an die Stadt Papenburg richteten, werden nach der Veranstaltung noch einmal überarbeitet und anschließend an die Stadt Papenburg weitergeleitet. Somit besteht im Hinblick auf die Anträge die Möglichkeit, dass diese auch von der Politik gesehen und umgesetzt werden.
Innerhalb des Projektes unterteilten sich die Schulklassen der Heinrich-von-Kleist-Oberschule, der Michaelschule sowie der Heinrich-Middendorf-Oberschule in drei Komitees. Diese Aufteilung zeigte sich auch in der Raumgestaltung. Die Komitees Planet, Mensch und Gleichgewicht hatten jeweils voneinander abgetrennte Tisch- und Sitzreihen, wie es auch zum Beispiel im Bundes- und Landtag zum Alltag gehört.
„Das Projekt hat es ermöglicht, den Schüler*innen einen intensiven und vielseitigen Einblick in die politische Arbeit zu geben. Dafür möchten wir uns herzlich beim Verein Politik zum Anfassen bedanken. Die Aufklärung zu gesellschaftlichen Themen haben unter anderem unsere lokalen Vereine und Initiativen mitübernommen. Am ersten Tag waren die Caritas, SKFM, das Deutsche Rote Kreuz, die Initiative Fairtrade Town, der Soziale Ökohof St. Josef, der NABU und verschiedene Kolleg*innen der Stadt Papenburg eingeladen und informierten über ihre Arbeit“, bedankten sich die Mitorganisatorinnen Alicia Meyer und Silvia Wollert aus dem Fachbereich Soziales/Jugend/Schule/Sport.
„Vielen Dank an die Organisator*innen, die Vereine und die Politiker*innen für die Arbeit. Auch an euch ein herzliches Dankeschön, dass ihr dieses Projekt zum Leben erweckt habt. Ich hoffe, ihr hattet Spaß und bleibt am Ball, um die Zukunft Papenburgs mitzugestalten“, verabschiedet Gattung die Schülerinnen und Schülern.
Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit unterstützte das Projekt. Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).
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