Droge „Görke“ breitet sich bei jungen Menschen im Emsland aus – Caritas-Suchtberatung warnt vor Gefahren

Meppen (pm). Die Suchtberatung der Caritas beobachtet eine rasante Verbreitung einer neuen Substanz, die im Emsland unter dem Namen „Görke“ bekannt ist.
Phil Gerdes
Graffiti in der Meppener Innenstadt. (Foto: Caritas)

Vor allem zu Beginn des Jahres haben sich viele junge Menschen, die die Droge konsumiert haben, an die Suchtberatungsstellen gewandt. Es handelt sich um ein Liquid, das absolut harmlos aussieht. Oftmals ist es rosa-pink, hat einen süßlichen Geruch und wird über E-Zigaretten, sogenannten Vapes, geraucht“, erklärt Mandala Clavée, Leiterin der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation beim Caritasverband für den Landkreis Emsland.

Was für junge Menschen erstmal harmlos erscheint, ist aber brandgefährlich. „Wir haben die Substanz in der forensischen Toxikologie in Freiburg untersuchen lassen. Das Ergebnis: Es handelt sich um ein synthetisches Cannabinoid. Das ist illegal und in der Wirkung um ein Vielfaches stärker und länger wirksam als übliches THC, das in Cannabispflanze vorkommt.

Der Konsum kann zu Kreislaufproblemen, Atemnot, Ohnmacht, Herzrasen, Bluthochdruck, Übelkeit mit Erbrechen, Verwirrung, Angst und Panik führen“, berichtet die Sucht-Expertin. Die Betroffenen, die in den Caritas-Beratungsstellen Hilfe suchten, berichteten von extremen körperlichen Reaktionen, wie Herzrasen und Schwindel. Sie fühlten sich wie weggetreten und hatten schon nach wenigen Tagen ein Abhängigkeitsgefühl.

„Lehrer und Schulsozialarbeiter haben berichtet, dass betroffene Schüler nervös, unruhig und zappelig sind. Zudem haben viele glasige Augen, können sich nicht konzentrieren und haben Kreislaufbeschwerden. Für Außenstehende kann es auch wie ein beginnender Infekt aussehen“, schildert Mandala Clavée.

„Wir wissen aus unserer Arbeit, dass Vapes gerade unter Schülern sehr beliebt sind. Görke ist vergleichbar günstig, leicht verfügbar und kommt optisch harmlos rüber. Das führt dazu, dass diese neue Droge sich schnell verbreitet“, meint Mandala Clavée. Sie bittet Eltern und Lehrer um erhöhte Aufmerksamkeit, vor allem mit Blick auf Vape rauchende Jugendliche.

Betroffene und Eltern finden Hilfe auf der Onlineplattform www.digisucht.de oder in der Suchtberatungsstelle Meppen (Kuhstraße 42, 49716 Meppen), Telefon: 05931 9842-40, Mail: Sucht.Mep@caritas-os.de

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